Einige beschreiben es wie „die Angst vor dem ersten Mal“, von dem Gefühl noch Jungfrau zu sein und nicht zu wissen, auf was man sich da einlässt. Angst vor der BDSM Session zu haben, vor allem wenn du noch nicht so viel Erfahrungen hast, ist völlig normal.
Aber auch wir erfahrenen BDSMler sind vor einer Session nicht immer so cool, wie wir es gerne wären. Und genau das ist doch auch das schön daran.
Es ist aufregend!
Es ist nicht alltäglich!
Es reißt dich mich jeder Phaser aus deinem Trott und alle deine Sinne laufen auf Hochtouren.
Das pure Leben pulsiert in Dir!
So sollte eine BDSM Session sein. Und wenn du danach jedes Körperteil spürst, dann war es eine gute Session. 😉
Doch ich kann verstehen, dass du etwas gegen die Nervosität tun möchtest. Ängste (im normalen Rahmen) auszulösen, ist jedoch auch häufig ein Teil des Spiels.
Ich lege zum Beispiel gerne die fiesesten Folterinstrumente raus, damit mein Yang schon beim Reinkommen in das Schlafzimmer „Panik“ bekommt. Kopfkino ist für mich ein wichtiger Bestandteil einer Session. Bei meinem Partner ist das sehr stark ausgeprägt und ich liebe es damit zu spielen.
Bei einer BDSM-Session mit einer Freundin haben wir ihn eine Weile angebunden stehen lassen und uns erst einmal in das Wohnzimmer zurückgezogen und Sekt getrunken. So hatte er ein bisschen Zeit für sein Kopfkino. 😉
- Hier kannst du die ganze Session lesen: Mein Sklave von zwei Frauen dominiert
Auch ein Dom ist nervös
Meistens denken die Subs, dass es nur ihnen so geht, aber ich kann euch sagen, auch der Dom ist nervös, bzw. die Domina. Selbst wenn sie bereits viele Session-Erfahrungen hat. Denn mit jedem Partner ist es auch für den dominanten Part eine neue Erfahrung.
Und jeder Mensch reagiert anders. Er wird sich vorher genau so wie du fragen:
Wird es ihr gefallen?
Mag sie, was ich hier mache?
Ich hoffe ich bin nicht zu grob?
Hoffentlich langweile ich sie nicht?
Fühlt sie sich wohl?
Auch als dominanter Part macht man sich Gedanken. Diese Gedanken werden noch verstärkt, wenn die Sub noch nicht sehr erfahren ist. Denn versetz dich mal in die Lage des Doms/ die Domina..
Er hat endlich jemanden gefunden, mit dem er seine BDSM-Leidenschaft ausleben kann und freut sich wie ein Keks. Dann steht eure erste Session an. Was glaubst du, wie viele Gedanken er sich vorher macht? Er will, dass alles perfekt ist und dass es dir gefällt. Er ist mindestens genauso, wenn nicht sogar noch aufgeregter als du.
Meine erste Session als Lady Yve
Wie du ja bestimmt schon weißt (über Lady Yve) war ich viele Jahre der devote Part in einer 8 Jahre langen Beziehung. Mit meinem Yang lebe ich jetzt auch meine dominante Seite aus und OH GOTT, ich war sowas von Nervös vor meiner ersten Session als Lady Yve.
Ich wusste ja, wie es sich auf der devoten Seite anfühlt, aber auf einmal war ich auf der anderen Seite. Ich hatte die Macht, jetzt war ich am Drücker. Aber mit der Macht, kam auch die Verantwortung, die ich für meinen Yang übernahm.
Er legte seinen Körper und seine Seele in meine Hände und damit musste ich verantwortungsbewusst umgehen. Er vertraute mir und dieses Vertrauen wollte ich auf keinen Fall verlieren.
Für ihn war es das erste Mal auf der devoten Seite. Dadurch war es extrem spannend für uns beide. Und ich denke wir waren beide gleich aufgeregt.
Um uns beiden den Einstieg zu erleichtern las ich ihm zuerst eine Kurzgeschichte aus der Zeitschrift „Schlagzeilen“ vor. Natürlich ging es um eine Session mit einem Sklaven und einer Domina. Er sollte ja eingestimmt werden. 😉
Während ich las durfte er sich bei einem Glas Sekt (zur Beruhigung) in der Badewanne entspannen und sich frisch machen. Schließlich will eine Lady einen sauberen Sklaven!
Ich plante die Session bereit einige Tag vorher und machte mir sogar Notizen. Ich überlegte mir einen Satz, den er zur „Begrüßung“ kniend vor mir sagen sollte. Aber vor Aufregung ist der mit bei der Session gar nicht eingefallen. *lach*
Zum Glück kannte er das „Drehbuch“ nicht. Also konnte ich improvisieren.
Das hilft Dir gegen die Angst vor der BDSM-Session
Erst einmal lieben Dank an Rosa, die für mich die Inspiration für diesen Artikel war. 😊 Sie hatte mich unter kontakt@bdsm-leidenschaft.com angeschrieben und gefragt, ob ich Tipps gegen ihre Nervosität habe. Sie hatte Angst bei der Session etwas falsch zu machen, weil ihr Dom viel mehr Erfahrungen hat als sie.
Es ist ähnlich wie beim Achterbahn fahren. Die Nervosität vor der Abfahrt ist ausdrücklich erwünscht!
Wie ich bereits geschrieben habe ist ein bisschen Angst und auch Aufregung vor der BDSM-Session völlig normal und zum Teil sogar gewünscht. Doch möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du besser damit umgehen kannst:
- Du und dein Partner solltet euch vorher über die Tabus eurer Session unterhalten. Denn nur so könnt ihr Sicher gehen, dass nichts passiert, was dem anderen nicht gefällt oder überfordert.
- Falls es doch einmal zu viel wird, dann kannst du oder auch dein Partner die BDSM-Session jeder Zeit beenden. Eine Session kann nicht nur von der Sub, sondern auch vom Dom beendet werden.
- Den immer daran, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Wenn dein Partner weiß, dass du noch nicht so viele Erfahrungen hast, dann wird er auf keinen Fall eine perfekte Sub oder einen perfekten Dom erwarten. Den Druck machst Du dir nur selbst. 😉
- Die meisten Doms/ Dominas mögen es, wenn nicht alles perfekt ist. Das gibt Raum für kleinere und größere Strafen. 😉
- Frag ihn/sie, ob du vor der Session vielleicht 1-2 Gläser Sekt trinken darfst. Das entspannt ein wenig und hilft gegen die Nervosität. Betrinke dich aber nicht, da es bei einer Session eher kontraproduktiv.
- Den daran, auch wenn dein Herr/ deine Herrin schon viele Jahre Erfahrungen hat, ist es mit jeder Person ganz anders. Dein Dom/ deine Domina ist daher genau so aufgeregt wie du.
- Lass dir die Augen verbinden. Wenn du nicht mehr die bohrenden Blicke deines Herren siehst, dann ist die Nervosität nicht mehr ganz so groß. Außerdem hilft es dir dabei dich besser in die Rolle der Sub/ des Sklaven einzufinden.
Als ich die erste Session mit meinem neuen Yang hatte, war ich trotz 9 Jahren BDSM-Erfahrungen super nervös. Ein bisschen Nervosität gehört einfach dazu und ist ein Teil von BDSM. Irgendwo geht es doch auch um einen kleinen Nervenkitzel. 😉
Es ist ähnlich wie beim Achterbahn fahren. Die Nervosität vor der Abfahrt ist ausdrücklich erwünscht!