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Eigentlich wollte ich über die Unterschiede zwischen BDSMlern und Swinger schreiben, aber dazu ist die Vorgeschichte wichtig. Daher nehme ich dich erstmal mit zu meinen ersten Swingerclub Besuch. Der andere Artikel wird folgen. 🙂

Swinger und BDSMler trifft man mittlerweile immer häufiger auf den gleichen Partys, doch sind sie in vielen Dingen sehr verschieden. Erkennen tut man gerade die männlichen Swinger schon am Kleidungsstil. ^^

Was ich damit meine? Vor einiger Zeit waren mein Partner und ich mit einem befreundeten Pärchen in einem Swingerclub. Uns wurde erklärt, dass sie jetzt unsere Swingerpaten seien. Mann würde das so nennen, wenn man Andere in die Swinger-Szene neu einführt. Der Begriff ist bei mir wirklich hängen geblieben und ich muss immer noch darüber schmunzeln. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit eine BDSM-Patenschaft einführen. 😉

Mein Freund, machte schon Wochen vorher Witze darüber, dass in dem Swingerclub bestimmt alle in Badelatschen und Schlüpfer rumlaufen. Ich meinte jedoch zu ihm, dass wir nicht mehr in den 90er Jahren leben. Und, dass niemand so rumlaufen wird. Wir waren übrigen in einem großen Swingerclub bei Hannover, im „Swingerpark Extra3“.

An dem Abend war Oktoberfest und so zog ich mein Dirndl an. Als Norddeutsche mit bayerischen Wurzeln, habe ich natürlich mindestens eins im Schrank. Mein Freund ging in Lederhose und weißem Hemd. Ich dachte mir, dass wir uns ja immer noch ausziehen können. 😉

Musterung am Essenstisch

Im Swingerclub angekommen, konnte man sich umkleiden. Für jeden Besucher gab es Spinte. Als erstes ging es jedoch zum Essen, daher blieben die meisten in relativ normaler Kleidung. Wir kamen schon umgezogen im Club an und verstauten unsere Wertsachen im Schrank. Wie es in Swingerclubs üblich ist, waren Getränke und das Essen im Preis inbegriffen.

Warum in Swingerclubs gerne vor dem Sex gegessen wird, werde ich nie verstehen. Wenn ich gegessen habe, dann habe ich selten Lust auf Sex. Und will auch nicht durch geschüttelt werden. Aber da haben wir vielleicht schon einen der ersten Unterschiede zwischen Swingern und BDSMlern. 😉 

Schon einmal abchecken, mit wem man nachher auf die Matten geht.

Es ging also an das sehr üppige Buffet. Unsere Freunde schwärmten schon vorher, wie gut das Essen sei. Ich war etwas verwundert, da wir ja einen erotischen Abend planten und keinen Restaurantbesuch. Spannend diese Swingerszene..

Buffet im Swingerclub

Das Buffet war wirklich gut und sehr reichhaltig. Natürlich schlug ich mir den Bauch voll, was wie erwartet keine gute Idee war. *lach* Man setzte sich mit seinem Teller an große Tische, zusammen mit anderen Besuchern. Einige fingen Gespräche an und ich merkte richtig, wie man von oben bis unten gemustert wird. Aber dafür ist das Essen da. Schon einmal abchecken, mit wem man nachher „auf die Matten“ geht. 😉

Was ich schön fand, war ein Gespräch mit einem älteren Pärchen. Sie sind schon lange verheiratet und schon viele Jahre begeisterte Swinger. Sie erzählten mir, dass sie regelmäßig in den Club kommen, um einen besonderen Abend zu erleben. Dafür haben sie sich ein Zimmer über dem Swingerclub gemietet.

Ich freue mich immer, wenn ich Paare kennenlerne, die schon lange zusammen sind und ihre Sexualität ausleben. 😊

Zu jung für den Swingerclub?

Mein Blick ging ebenfalls über die Tische.. Und ich merkte schnell, dass ich mit meinen Mitte 30 irgendwie zu jung für diesen Swingerclub bin. Es gab ein paar wenige Männer, die vielleicht im ähnlichen Alter waren. Aber die meisten waren ab 45 aufwärts. Nach oben hin schien es jedoch keine Grenzen zu geben. Gleiches bei den Damen.

Ich fühlte mich etwas fehl am Platz. Für jüngere Swinger Interessierte empfehle ich auf jeden Fall, einen Abend auszuwählen, der sich an jüngere Menschen richtet. Die meisten Swingerclubs bieten mittlerweile Abende für Jüngere an. Ich denke, da hätte ich mich wohler gefühlt.

Zurück zu den Badelatschen

Nach dem Essen schauten wir uns den Club an, der wirklich sehr groß und schön war. Besonders hat mir der Draußenbereich gefallen. Da es kalt war, wurde draußen ein großer Pavillon mit Wärmepilzen aufgestellt und so war es schön warm. In dem Pavillion konnte man auf Lounge-Möbeln Shisha rauchen. Was wir auch direkt taten. Wir unterhielten uns sehr nett mit einigen Gästen und dem Herrn, der unsere Shisha mit Nachschub versorgte.

Danach machten wir einen erneuten Rundgang (Den Club könnt ihr euch bei Interesse hier anschauen: https://swingerpark.com und irgendwas hatte sich verändert. Der Abend war schon weiter vorangeschritten, die Gäste waren freizügiger gekleidet und die Aktivitäten nahmen ihren Lauf.

Ja und da waren sie! Die Männer mit Unterhose, Badelatschen und damit noch nicht genug, MIT SOCKEN! Mein Freund kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus und meinte nur „siehst du, ich habe es dir ja gesagt!“ Wir lachten beide.. Unser befreundetes Pärchen fand das völlig normal. Aber beide gehen häufiger in Swingerclubs.

Jetzt würde man denken, dass Unterhose, Badelatschen und Socken bestimmt nur alte Männer trugen. Nein, da muss ich dich absolut enttäuschen. Auch die jungen Männer wählten diesen wunderschönen Dress. Wir nannten ihn den „Schnellfxcker-Look“(Schnellficker-Look). 😉

Nichts für Voyeure

EUFORY

Ich dachte ja immer, in Swingerclubs geht es drunter und drüber und überall gibt es nackte Leiber, die sich aneinander reiben. Falsch gedacht. So wie auf BDSM-Partys nicht alle im Kreis stehen und sich gegenseitig verhauen, wird in Swingerclubs nicht an jeder Ecke gefxckt. Schade eigentlich..

Denn ich bin ein absoluter Voyeur. Ich liebe es anderen Menschen beim Sex zuzugucken. Und zwar live und nicht am Fernseher. Mit Pornos kann ich nicht viel anfangen. Aber anderen live beim Sex zuzugucken finde ich sehr erregend und unglaublich spannend. So, nun kennt du mein Geheimnis. Welches ist deins?

Umso enttäuschter war ich, dass in dem Swingerclub das meiste hinter verschlossenen Türen stattfindet. Ja du hast richtig gelesen, hinter verschlossenen Türen. Denn in einem Swingerclub kann man sich in Räume zurückziehen, die man abschließen kann.

Ein Konzept, dass ich eigentlich ganz cool finde. Man möchte ja nicht immer, dass so jemand wie ich zuguckt. 😉 Ein bisschen mehr Privatsphäre würde ich mir auf einigen BDSM-Partys auch wünschen. Zumindest die Möglichkeit.

Es gab „die Matten“, auf denen gevxgelt wurde. Die waren jedoch auch hinter einer Wand und man konnte mehr hören als sehen. Schade..

Die größte sexuelle Handlung die ich an diesem Abend, neben meiner eigenen, beobachten konnte war ein Blowjob in der Sofa-Ecke.

Alles andere fand hinter verschlossenen Türen oder auf den angeschlossenen Hotelzimmern und hinter Wänden statt. Es gab auch noch einen „Darkroom“ aber da hielt sich tatsächlich niemand auf. So dark war der aber auch gar nicht.

Was man tut, wenn es nichts zu gucken gibt

Natürlich.. Man wird selbst aktiv.

Mein Yang kannte unsere Swingerpaten schon vor meiner Zeit und hat sich mit den beiden ab und zu zu einem Dreier getroffen. Ich habe die Beiden ganz anständig bei Grill und Wein kennengelernt. Wir haben eine gemeinsame WhatsAprr Gruppe, wo immer allerhand nicht so sittsame Dinge gepostet werden und der eine oder andere Spruch fiel auch schon in meine Richtung. Mein Yang sagte schon, dass er wohl absolut Lust auf mich hätte und die Zwei bestimmt nur mit uns in den Club wollen, um mich zu vernaschen.

Na ja, so in etwa war es dann auch. Nach unserem Rundgang im Club verschwanden wir zu viert in einem Raum, mit einem großen Bett. Habe ich erwähnt, dass man die Tür abschließen konnte? 😉 Wir schlossen also ab und saßen zu viert auf dem Bett. Unser Pärchen fing an sich auszuziehen und fing dann an miteinander rum zu machen.

Von der Situation mitgezogen machten wir das Gleiche. Zuerst blieb jeder bei seinem Partner, doch irgendwann waren überall um mich herum Hände und Münder. Wer an welcher Stelle war, weiß ich nicht mehr. Aber es hat verdammt viel Spaß gemacht! Ich hatte einen tollen Orgasmus, als mein Partner mich leckte, sie an meinen Nippeln knabberte und er mich küsste. Geil war´s!

Obwohl wir Damen uns alle Mühe mit meinem Partner gaben (ich saß auf dem Gesicht meines Partners und sie hatte seinen Schwanx im Mund), kam er nicht zum Höhepunkt. Dennoch war es für ihn ein schönes Erlebnis und der Orgasmus wurde später nachgeholt.

Unser Pärchen beschäftigte sich noch eine Weile miteinander und sie genossen es definitiv, dass wir zuguckten. Was wir natürlich gerne taten. Sie ritt ihren Mann sehr ausgiebig und beide kamen dabei zum Höhepunkt. Es war sehr schön anzuschauen, da sie dabei an ihrem Kitzler spielte..

„So einen Stuhl brauchen wir“

Danach gingen mein Yang und ich zu zweit durch den Club. Was unser Swingerpaten in der Zeit taten weiß ich nicht. Wir fanden einen einsamen Raum mit einem Gynäkologischem Stuhl.

Man konnte auch hier die Tür verschließen. Es gab jedoch ein Fenster zum Flur hin, wo andere rein gucken konnte. Das spannende war jedoch, dass wir von unsere Seite nur Schatten sahen. Also wussten wir, dass jemand zuguckte, fühlten uns aber irgendwie doch alleine.

Mein Partner nahm mich auf dem Stuhl ordentlich durch und so hatte auch er noch seinen Spaß. 😉

Ihm gefiel die Position und die Höhe des Stuhls und er meinte „so einen Stuhl brauchen wir auch für zu Hause!“. Leider haben wir nicht genug Platz im Haus für ein kleines Fetischstudio. Und einen Gynäkologischen Stuhl im Wohnzimmer, kann ich mir nicht so vorstellen. Was sollen denn die Nachbarn denken. *lach*

Einmal Swinger, immer Swinger?

Später haben wir noch ein bisschen auf der kleinen Tanzfläche getanzt und den Abend mit einem Getränkt ausklingen lassen. Es war zwar ein sehr schöner Abend, aber ich merke doch, dass die Swingerszene nicht so meins ist.

Ich mag die Sinnlichkeit von BDSM, die unter die Haut geht. Einfach nur ein bisschen vxgeln, möglichst mit vielen verschiedenen Leuten ist nicht meine Intension. Viele Swinger stehen auch auf einen Partnertausch, das heißt, dass der Partner mit jemanden anderen weggeht und auch ohne dich Spaß hat. Das kommt für meinen Yang und mich nicht in Frage. Wir wollen gemeinsame Erlebnisse, an denen unsere Beziehung wachsen kann. <3

Wir bleiben also lieber bei BDSM-Partys. Da gefällt mir auch der Kleidungsstil besser. 😉 Mehr zum Thema Dresscode auf Fetisch-Partys kannst du erfahren, wenn du auf den Link klickst.

Wenn diese Corona-Zeit vorbei ist, dann werden wir aber nochmal in einen schickeren Swingerclub gehen. In Hamburg gibt es welche mit einem Dresscode und absolutem Badelatschen- und Unterhosenverbot! Fortsetzung folgt also..

Warst du schon einmal in einem Swingerclub? Was sind deine Erfahrungen?

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