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Oder auch, woran erkennt man einen guten Sklaven?
Jeder dominante Part wünscht sich eine gute Sub bzw. einen guten Sklaven an seiner Seite. Denn mit einem guten Sklaven kann auch ich als Herrin mich so richtig fallen lassen und wir können zusammen tiefer in die Welt von Bondage Disciplin Sadismus und Masochismus (BDSM) eintauchen.

Doch was zeichnet eine gute Sub aus? Wie sollte der perfekte Sklave sein?

Gerade Doms rühmen sich gerne damit, wie viel ihre Sub aushält. Das er ihr anerzogen hat nicht mit dem Hintern zu zucken, auch wenn es bereits blutige Striemen gibt. Das sie die Positionen 1- 10 annehmen kann und einen perfekten Knicks macht. Herzlichen Glückwunsch!

Natürlich sind das angenehme Dinge. Auch ich mag es, wenn mein Lustobjekt weiß, wie er mir den perfekten Tee zubereiten kann (ich mag keinen Kaffee) und wenn er die Begrüßung perfekt absolviert. Doch ist es nicht das, was ein gutes Spiel zwischen Dominanz und Unterwerfung ausmacht.

Solche Sachen sind eher „Äußerlichkeiten“ und sie kommen mit ein wenig Erfahrung und gemeinsamen Spielen von ganz allein. Bzw. mit ein bisschen Erziehung und Züchtigung. 😉

Schon häufiger bin ich im Internet auf Angebote gestoßen, wo sich Männer zu perfekten Sklaven ausbilden lassen können.

Schon häufiger bin ich im Internet auf Angebote gestoßen, wo sich Männer zu perfekten Sklaven ausbilden lassen können. Vermutlich gibt es solche Angebote auch für Subs, doch die habe ich bisher noch nicht gesehen.

Männer sind, aufgrund mangelnder dominanter Damen (ja es gibt uns leider viel zu selten), scheinbar eher bereit für eine solche „Ausbildung“ Geld zu bezahlen. Teilweise erhoffen sie sich dadurch auch bessere Chancen bei den Ladys.  

Bei mir „bewirbt“ sich dann zum Beispiel ein Sklave damit, dass er ja bereits von Lady XY zum Sklaven ausgeblidert wurde.

Da frage ich mich dann immer, was habe ich davon?! Es freut mich sehr, dass er nun beherrscht was Lady X als wichtig und sinnvoll erachtet. Aber geht das auch mit meinen Vorstellungen konform?

Das heißt im Zweifel, dass ich ihm schlechte Angewohnheiten also erst einmal abgewöhnen muss. Wie unglücklich!

Und wie gesagt, nur weil jemand einen perfekten Diener machen kann, oder besonders viel Schmerzen ertragen kann, ist er noch lange kein guter Sklave, oder eine gute Sub.

Bitte fallt nicht auf diese Abrichtungs-Bezahlangebote rein! Das ist reine Abzocke!

Keine richtige Dame wird sich mehr für dich interessieren, nur weil du bereits eine Ausbildung zum perfekten Sklaven absolviert hast. Es kann für Ladys mit weniger Erfahrung sogar abschrecken wirken. Sie haben dann angst, deine Erwartungen nicht erfüllen zu können.  

Ja, auch der dominante Part hat solche Ängste. Die sind nicht nur den Subs vorbehalten.

Lese auch hier weiter: An diesen 7 Eigenschaften erkennst du einen guten Dom

Du willst also ein guter Sklave, oder eine gute Sub sein?

Dann befolge diese 10 Punkte
(natürlich gelten alle Punkte für Frauen und Männer!)

1 Kenne deine körperlichen Grenzen
Bei einer BDSM-Session, vor allem wenn es um körperliche Schmerzen oder längeres Fesseln geht, wird dein Körper ganz schön in Anspruch genommen. Ich weiß wie geil sich das anfühlt, wenn der ganze Körper vibriert.
Doch niemandem ist damit geholfen, dass du nach dem Losbinden zusammensackst und einen Kreislaufzusammenbruch bekommst. Daher kenn deine körperlichen Grenzen und sage deinem Dom/ deiner Domina, wenn du an deine Grenzen kommst. Es ist keine Schande „stop“ zu sagen. Es ist sogar notwendig!
Denn Herr/ deine Herrin kann im dunklen Schummerlicht nicht unbedingt sehen, wie es dir geht. Auch wenn wir natürlich unser Bestes geben. Dennoch ist es deine Aufgabe eine entsprechende Rückmeldung zu geben. Und da kommen wir auch schon zum 2. Punkt…

2. Ein guter Sklave, gibt zeitnah eine Rückmeldung, wenn dir etwas unangenehm ist
Die Fesseln scheuern mehr als gewollt? Deine Hände oder andere Körperteile fangen an zu kribbeln, weil sie „einschlafen“? Informiere deinen Dom umgehend darüber. Denn es ist ein Anzeichen dafür, dass nicht mehr genug Blut in die Körperregion kommt oder ein Nerv unglücklich eingeklemmt ist. Was, wenn es ganz doof läuft, auch zu bleibenden oder länger andauernden Schäden führen kann.
Dein Dom möchte keine bleibenden Nervenschäden bei dir verursachen, daher sag Bescheid, sobald du ein ungewünscht unangenehmes Gefühl verspürst.
Sage ihm auch, wenn du vor etwas Angst hast, oder ein anderes unangenehmes Gefühl aufkommt. Selbst wenn du es gerade nicht zuordnen kannst.

3. Kenn deine psychischen Grenzen
Erniedrigungsspiele oder bestimmte Rollenspiele (Verhör, Folterknecht, Entführung, Waterbording, Ausleben von Vergewaltigungsfantasien, usw.) können sehr reizvoll sein. Aber sie sind auch immer eine schmale Gratwanderung und ein Spiel mit der Psyche.
Du wärst nicht der erste Sklave/ die erste Sub, die nach einem solchen Spiel zusammenbricht und nie wieder etwas mit BDSM zu tun haben möchte. Und dein dominanter Part versteht die Welt nicht mehr, denn er hat (meistens) ja nur deine Wünsche befolgt.
Tastet euch daher sehr sehr langsam an solche Spiele ran. Ich empfehle euch sowas nur auszuleben, wenn ihr euch bereits länger kennt und vorher ausgiebig darüber sprecht. Ich würde solche Fantasien mit keinem Mann ausleben, dem ich nicht zu 100% vertraue.
Übe solche Praktiken jedoch nur aus, wenn du psychisch stabil bist.

4. Sei aufmerksam 
Noch wichtiger als die perfekte Körperhaltung, oder perfekte Tischmanieren ist es aufmerksam zu sein. Was kannst du deinem Herren Gutes tun? Wie trinkt sie ihren Kaffee gerne? Mag sie Blumen? Freut dein Herr sich, wenn du ihm nach einem harten Arbeitstag aus seiner Jacke und den Schuhen hilfst und ihm die Füße massierst?
Unaufmerksam ist es, wenn sie dir bereits von unterwegs von ihrem stressigen Tag erzählt hat und du dann nackt und mit Halsband in der Tür stehst, damit sie mit dir spielt.
Aufmerksam ist es nackt und mit Halsband in der Tür zu stehen und Essen zu servieren, nachdem du sie ausgiebig massierst hast. Du weißt was ich meine. Natürlich hoffe ich an dieser Stelle, dass mein Yang (mein Partner) dies hier liest. 😉

5. Eine gute Sub ist über BDSM-Praktiken informiert
Einige Subs lehnen sich gerade an dieser Stelle gerne zurück. „Ich bin ja nicht der Praktizierende“ „mein Dom muss das alles wissen, das reicht doch!“ Nein, das reicht nicht! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und es ist immer hilfreich, wenn sich beide Parteien mit neuen BDSM-Praktiken auseinandersetzen. Schließlich muss eine Sub oder ein Sklave für sich entscheiden können, ob er diese Praktik ausprobieren möchte. Und das geht nur, wenn du über die Risiken informiert bist. Das ist nicht die alleinige Aufgabe des Doms.
Auch sehen 4 Augen immer mehr als 2. Das heißt, dass es manchmal sinnvoll sein kann, dass du deine Herrin oder deinen Herren auf gewisse Sicherheitsvorkehrungen hinweist, oder das das Seil gerade eine Hauptschlagader abdrückt (das sollte auf keinen Fall passieren).
Dennoch passieren immer mal wieder Fehler, da auch ein Dom bei einer Session aufgeregt sein kann. Das ist nicht nur dem devoten Part vorbehalten. 😉
Buchempfehlung: Das BDSM Handbuch

6. Ein guter Subbi bring neue Session-Ideen ein
Wenn du dich gut mit Punkt 5 auskennst, dann kannst du auch eigene Ideen einbringen. Jeder dominante Part freut sich, wenn sein Subbi eigene Vorstellungen mit in das Spiel einbringt.
Möchtest du gerne mal von einer Lehrerin mit einem Rohrstock verhauen werden? Oder wie ein Kleinkind übers Knie gelegt werden? Oder bewegungslos in Folie eingewickelt werden?
Dann teile das deinem Dom/ deiner Domina mit. Sie freut sich über deine eigenen Ideen und wird sie bestimmt mit in das nächste Spiel einbauen.
Doch auch hierfür solltest du dich mit BDSM-Praktiken auseinandersetzen, oder BDSM-Romane lesen, um dich inspirieren zu lassen.
Buchempfehlung: Das Session Kochbuch

7. Habe die Gabe des fallen Lassens 
Ich schreibe bewusst das Wort „Gabe“, da es zwar Tipps und Tricks gibt sich bei einer Session besser fallen lassen zu können, aber du kannst es nicht erzwingen. Eine Sub die sich fallen lassen kann und ganz im Subspace (so wird der tranceähnliche Zustand genannt, in den der devote Part kommen kann) abtaucht, ist jedoch die große Freude eines jeden Doms.
Denn es zeigt, dass du 100% bei der Sache bist und deine Herrin ihren Job richtig gemacht hat. Gemeinsam diesen Zustand zu erreichen ist ein großartiges Gefühl.
Um das zu erreichen ist jedoch sehr viel Vertrauen nötig. Wenn du dich die ganze Zeit fragst „Was macht sie da eigentlich gerade?“ oder „Weiß er was er da tut?!“, dann funktioniert es mit dem fallen lassen nicht. Und ja, ich hatte auch schon solche Gedanken. 😉
Ein paar Tipps damit du dich besser fallen lassen kannst: Spielt nur, wenn ihr ausreichend Zeit habt, lass dir die Augen verbinden, such dir passende Musik raus, versuche dich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.

8. Sei manchmal ein wenig frech, aber übertreibe es nicht 😉  
Toller Tipp, oder? Was ist nun richtig? Frech sein, oder lieber doch nicht? Die Antwort ist: Eine Mischung aus beidem.
Ich möchte meinem Lustobjekt nicht grundlos den Hintern versohlen. Aber wenn er zum Beispiel ein wenig frech ist und trotz mehrfacher Aufforderung immer noch richtig kniet, dann bestrafe ich ihn doch gerne. 😀
Ich habe meinem Partner (wir switchen ja) einmal beim Spanking gesagt, dass er wie ein Mädchen zuschlägt. Uhhhh.. Das habe ich nur einmal gesagt.. *lach*
Kleine Spitzen machen eine Session spannend. Und hier und da mal ein wenig die Herrin anstacheln macht beiden Spaß. Aber wenn du jede Aufforderung mit einer frechen Erwiderung quittierst, dann verliert man als Dame schnell die Lust.
Daher sei ab und zu mal frech, aber übertreibe es nicht.
Und sollte dich dein Herr/ deine Herrin anderen vorführen, dann hast du dich zusammen zu reißen! Denn dein schlechtes Benehmen wird auf schlechte oder mangelnde Erziehung deiner Herren zurückgeführt. Möchtest du deinen Dom blamieren?

9. Ein gutes Lustobjekt nimm es leicht und nicht zu ernst
BDSM ist ein RollenSpiel und als solches solltest du es immer sehen. Auch dann, wenn du BDSM in einer 24/7 Beziehung lebst und es sich ganz natürlich anfühlt 24/7 und an 365 Tagen im Jahr devot zu sein. Es sollte immer Spaß machen, es darf keine Qual werden (zumindest keine richtige 😉) und es ist ok zusammen zu lachen.
Niemand kann immer ernst und streng sein und niemand hat nicht auch mal einen aufmüpfigen Gedanken. Nimm es leicht. Lacht zusammen, wenn sich eine lustige Situation ergibt, auch wenn dann erstmal beide aus der BDSM-Session „raus sind“. Lachen befreit und wird euch helfen eine bessere Bindung zueinander aufzubauen.

10. Eine gute Sub betreibt kein topping from the bottom
Als topping from the bottom bezeichnet man es, wenn der devote Part die Dom/ die Domina rumkommandiert und ständig sagt wie sie es gerne hätte.
Ich habe mal ein Pärchen beim Spanking beobachtet, da hat sie ihm ständig gesagt wie er zu schlagen hat. „Du musst weiter höher, nein dahin, nein hier und das musst du so machen..“. Man hat richtig gemerkt, wie er immer weniger Lust bekam seine Partnerin zu spanken. Außerdem fand das auf einer Party unter Zuschauern statt. Es war ihm somit doppelt unangenehm.
Mein Yang hatte in einer Session auch mal den Wunsch eine Fantasie auszuleben, die ich ihm gerne erfüllte. Natürlich habe ich mir auch schon meine Gedanken zur Umsetzung gemacht, aber dann fing er an mit: „Also das hätte ich jetzt gerne so und dann so und jetzt bitte dann so rum und dann noch meine Eier hier hin..“. Da verging mir langsam auch die Lust. Das hast für mich nichts mehr mit dem Ausleben meiner dominanten Seite zu tun.
Ich habe meinen Partner dann als „Wünsch-Dir-Was“-Sklaven bezeichnet und ihm den Hintern zu dem Lied „Wünsch dir was- Tote Hosen“ versohlt. Dann hatte auch ich wieder Spaß. 😉
Es ist gut, wenn du selbst weißt was du möchtest und nicht alles dem Dom überlasst. Aber übertreibe es nicht und lass ihm auch seine Freiräume bei der Umsetzung. Später kannst du immer noch fragen, ob sie es beim nächsten Mal vielleicht ein wenig anders macht. Auf allen Vieren darfst du natürlich darum betteln. 😉
Mehr über Topping from the bottom kannst du hier lesen: Topping from the Bottom- dominiert durch die Sub

Liebe Sub und lieber Sklave, ich hoffe ich konnte dir mit diesen 10 Punkten auf deinem Weg helfen. Hier habe ich dir noch einmal meine Buchempfehlungen verlinkt, die dir dabei helfen können ein guter Sklave/ eine gute Sub zu werden.


Meine Buchtipps mit denen du ein gutes Lustobjekt wirst

  • Die Kunst der weiblichen Unterwerfung (auf den unterstrichenen Link klicken)
    Hier geht es darum, dass du die devote Seite in dir weckst und das du dich selbst immer besser kennenlernst. Das Buch gibt Anleitungen wie man sich verhalten kann und Tipps wie man redet oder sich ankleidet. Dieses Buch hat mich am Anfang meiner Reise begleitet und ich kann es absolut empfehle. Für Profis nicht unbedingt geeignet, aber vielleicht erfährst du ja auch noch Neues. 🙂
  • Das Session Kochbuch: SM-Handbuch Spezial 2 (auf den unterstrichenen Link klicken)
    Du suchst Ideen für Rollenspiele? Du möchtest tiefer in eine Session eintauchen und fragst dich nach dem wie? Dieses Buch gibt die Antworten auf alle Fragen rund um das Thema Session.
  • Das BDSM-Handbuch (auf den unterstrichenen Link klicken)
    DAS Buch zum Thema BDSM. Meiner Meinung nach sollte jeder BDSMler dieses Werk von Matthias Grimme im Schrank stehen haben. Unterhaltsam, anregend und lehrreich widmet sich das SM-Handbuch auf 272 Seiten und diversen Fotos den Techniken, Spielzeugen, Ritualen und Regeln, die machen, dass „es“ schön wehtut und sich erregend erniedrigend anfühlt. Viel Spaß! 😉

Denk daran das jede BDSM-Beziehung anders ist und dass eine neue Herrin vielleicht anderes von dir erwartet, als die davor. Also besprecht die gegenseitigen Erwartungen und Vorstellungen, denn nur so kannst du ein guter Sklave oder eine gute Sub werden.

Fallen dir weitere wichtige Punkte ein, woran man eine gute Sub erkennt? Dann schreib sie mir in die Kommentare.

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