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Spanking, das ist mehr als jemanden nur den Hintern zu versohlen. Denn Spanking geht buchstäblich unter die Haut. Es dringt in deinen Körper und in deine Seele ein. Eine BDSM-Praktik, die auf viele Arten erregend ist.  

Doch immer, wenn es um Schmerzen geht, gibt es auch so einiges zu beachten. Nicht jeder Bereich des Körpers eignet sich für ein Spanking und nicht jedes Schlaginstrument ist gleichgut dafür geeignet. Daher möchte ich dir hier eine Anleitung für deine nächste Spanking-Session geben.

Und habe ich schon erwähnt, dass ich Spanking liebe? 😉

Früher habe ich mich übrigens oft gefragt, warum Sub so selig und entspannt guckt, während Dom ihr seit 30 Minuten kräftig auf den Hintern schlägt. Mittlerweile weiß ich, was Sub so sehr am Spanking gefällt…

Was ist Spanking?

Spanking ist eine BDSM-Praktik, bei der Sub geschlagen wird. In der Regel wird Spanking im Rahmen einer BDSM-Session ausgeübt. Überraschend, oder? 😊

Oft wird Spanking mit der Hand praktiziert, aber da mir irgendwann die Hand abfällt, nehme ich lieber ein passendes Schlaginstrument. Hierfür eignet sich z.B. eine Peitsche, ein Paddle oder ein Rohrstock. Die Intensität und Art des Schlags können variieren, von einem sanften Klaps bis hin zu einem harten Schlag, der Schmerzen verursacht.

Weiter unten im Artikel werde ich dir noch mehr zu den unterschiedlichen „Werkzeugen“ erzählen.

Spanking kann sowohl physische als auch psychische Empfindungen auslösen. Viele Menschen empfinden den Schmerz als angenehm oder sogar erregend und beschreiben das Gefühl als eine Art von „Rausch“. Andere finden die Unterwerfung oder Dominanz, die mit der Praktik verbunden ist, erregend oder befriedigend.

Darum lieben wir BDSMler diese Praktik

Ich liebe Spanking, weil es so vielschichtig ist. Du kannst damit bestrafen, erniedrigen oder auch belohnen, wenn Sub auf Schmerzen steht. Es gibt viele Gründe, warum diese Praktik im Rahmen einer BDSM-Session so beliebt ist. Du möchtest mehr über das Thema Session erfahren, dann findest du in meinem Artikel eine genaue Erklärung und eine Anleitung für deine Session-Planung: BDSM Session

Einige der Gründe, warum wir Spanking so sehr lieben sind:

Der Schmerzreiz

Eine der offensichtlichsten Erklärungen für die Vorliebe für Spanking ist das Erleben physischer Empfindungen. Die Schläge auf den Po können ein Gefühl von Schmerz auslösen, aber auch von Lust und Erregung, was einige als eine Art „Rausch“ empfinden können. Für manche Menschen kann der Schmerz eine Art „Herausforderung“ sein, die sie erregt und ihnen ein Gefühl von Lebendigkeit gibt. Wenn der Körper einem längeren Schmerzreiz ausgesetzt wird (in der Regel ca. 20 Minuten), dann schüttet der Körper Endorphine aus, die zu einer Art Rauschzustand führen.
Ein aufregendes Gefühl, dass ich selbst schon erlebt habe. Mein Flogger und Gerte schwingender Yang hatte danach allerdings eine Blase am Finger. Und wer hat am meisten von uns gejammert? Richtig.. 😉

Mehr zum Thema Endorphine und Schmerz kannst du bei einen meiner Blogger-Kollegen lesen: Endorphin

Machtspiele

Spanking ist oft Teil von BDSM-Spielen, bei denen eine Person die Kontrolle über die andere Person hat. Die Person, die den Schlag gibt, hat dabei oft eine dominante Rolle, während die Person, die den Schlag empfängt, unterwürfig ist. Logisch, oder? 😉 Viele Subs finden es erregend, sich in eine solche Rolle zu begeben und die Kontrolle abzugeben. Das Spiel mit Macht und Unterwerfung kann auch dazu beitragen, das Vertrauen zwischen Dom und Sub zu stärken.

Da Schläge früher und teilweise leider auch heute als Erziehungsmethode eingesetzt werden, sind sie natürlich auch sehr beliebt bei Erziehungsspielen und bei vielen Rollenspielen (Lehrer/ Schüler, bei einem Verhör, usw.)

Vertrauen und Intimität

In einer BDSM-Beziehung können Spanking und andere Praktiken ein Ausdruck von Vertrauen und Intimität zwischen den Partnern sein. Beide Partner müssen einander vertrauen, um sicherzustellen, dass die BDSM-Praktik sicher und einvernehmlich durchgeführt wird.

Wenn Sub dabei noch gefesselt wird, kann die Erregung unbeschreiblich werden. Vor allem bei zärtlichen Klapsern auf die besten Stücke.

Emotionaler Ausgleich

Einige Menschen empfinden Spanking als eine Art emotionalen Ausgleich. Sie können in ihrem Alltag viel Kontrolle und Verantwortung haben und genießen es, im Rahmen einer BDSM-Session, die Kontrolle abzugeben und dominiert zu werden. Durch das Spiel mit Macht und Unterwerfung kannst du den Alltag hinter dir lassen. Herrlich..

Erniedrigung

Hat dir schon einmal dein Dom/Domina intensiv in die Augen geschaut, hast du dann sein Aufblitzen in den Augen bemerkt und dann einen Schlag in deinem Gesicht gespürt? Während er dich die ganze Zeit weiterhin intensiv anschaute und deine Reaktion beobachtet hat?

Nein? Dann solltest du das dringend einmal ausprobieren!

Nichts ist gleichzeitig so schön erregend und erniedrigend zu gleich. Oder kommt das eine durch das andere? 😉

Auch macht es sehr viel Spaß Sub mal so richtig über das Knie zu legen! Vor allem wenn er sich mal wieder nicht benehmen kann.

Darauf musst du beim Spanking achten

Ich habe leider schon öfter gesehen, dass Dom/ Domina fast wahllos auf den Körper von Sub eingeschlagen hat. Anders kann ich das leider nicht nennen. Da wird mit dem Rohrstock auf die Niere geschlagen oder mit voller Wucht auf die Brust.

Immer wenn es im BDSM in den Bereich von Schmerz geht, solltest du genau wissen, was du tust. Daher will ich dir die wichtigsten Grundregeln erklären.

Beim Spanking gibt es bestimmte Stellen am Körper, die für die meisten Menschen als angenehm empfunden werden und sehr sicher sind. Es gibt jedoch auch Bereiche, auf die solltest du auf keinen Fall schlagen. Es ist wichtig, diese Stellen zu kennen, um Verletzungen oder Schäden zu vermeiden. Hier sind einige allgemeine Regeln, an die du dich beim Spanking halten solltest:

An diesen Stellen ist es besonders nett

Die am häufigsten gewählte Zone beim Spanking ist der Hintern. Das liegt daran, dass der Po gut gepolstert ist und eine Menge Nervenenden enthält, was dazu beiträgt, dass Schläge hier empfindlicher und angenehmer sind. Gerade wenn du noch am Üben bist oder Sub mit einem neuen Schlaginstrument bearbeitest, ist der Po ein guter Übungsbereich. Denn selbst wenn du daneben schlägst, triffst du keine lebenswichtigen Organe.

Pass jedoch darauf auf, dass du nicht das Steißbein triffst. Knochige Bereiche müssen aufgrund der hohen Verletzungsgefahr generell ausgeschlossen werden.

Auch die Oberschenkel und die Waden eignen sich von hinten besonders gut für ein paar Schläge. Fang hier jedoch besonders zärtlich an, da diese Bereiche oft sehr empfindlich sind. Ich bin zum Beispiel besonders schmerzempfindlich an den Oberschenkeln.

Hier darfst du auf keinen Fall hinschlagen

Der Bereich des Rückens, der Nieren, die Wirbelsäule, die Rippen und überall sonst, wo man den Knochen ertasten kann, sollte beim Spanking vermieden werden, da er empfindlicher ist und z.B. Schäden an den Organen verursachen kann. Auch der Bereich der Genitalien oder Brüste sollte bedingt vermieden werden, da Schläge in diesen Bereichen sehr schmerzhaft sein können und Verletzungen verursachen können.

Wenn du ihn dennoch ein bisschen quälen willst, 😉dann fang bei den Genitalien nur mit ganz zärtlichen Schlägen an und schau, wie er reagiert. Das Gleiche gilt natürlich für die Vagina der Frau und auch für die Brüste.

Wenn dich CBT interessiert, dann lies hier weiter: CBT- 7 Dinge die du mit Hoden und Schwanz machen kannst

Bedingt geeignete Bereiche

Einige Menschen finden auch Schläge auf den Händen oder Füßen erregend, aber auch hier sollte man darauf achten, dass die Schläge nicht zu hart sind und keine Verletzungen verursachen.

Diese Schlaginstrumente eignen sich am besten für eine Spanking-Session

Es ist wichtig, dass beim Spanking nur sichere Materialien und Werkzeuge verwendet werden. Zum Beispiel können Paddel oder Rohrstöcke aus Holz, Leder oder anderen Materialien hergestellt sein, aber du solltest sie immer auf Risse, Splitter oder scharfe Kanten überprüfen, bevor du sie verwendest.

Bambusstöcke eignen sich zum Beispiel nicht als Schlaginstrument, da diese sehr leicht splittern können. Da greif doch lieber auf den guten alten Kochlöffel zurück. 😉

Der Schmerzreiz kann je nach Spanking-Werkzeug sehr unterschiedlich sein, wird aber auch von jeder Person etwas anders empfunden. Ich möchte dir dennoch eine Übersicht über die häufigsten Schlaginstrumente geben und deren zauberhafte Wirkung:

Handfläche: Die Handfläche ist ein häufiges Werkzeug für Spanking und kann je nach Intensität des Schlags ein leichtes bis mäßiges Stechen oder Brennen verursachen.
Ich liebe auch Schläge ins Gesicht, da sie so schön intensiv sind. Aber hier solltest du erst einmal sanft üben, damit du nicht ausversehen das Ohr triffst. Auch sollte Sub mit dem Kopf leicht mit der Bewegung mitgehen, damit der Schlag etwas gefedert wird und die Muskeln und Sehen vom Hals geschont werden, genauso wie die Halswirbelsäule.
Bitte beachte auch, dass es sich hier um einen sichtbaren Bereich handelt. Übt vielleicht nicht gerade unter der Woche.
Ein Nachteil ist, dass nach einer längeren Einheit irgendwann die Hand weh tut. Aber was tun wir nicht alles, um Sub glücklich zu machen..?!

Paddel: Ein Paddel kann bei einem Schlag einen dumpfen Schmerz erzeugen. Das Material des Paddels kann auch einen Einfluss auf die Schmerzempfindungen haben. Paddel aus Kunststoff oder Holz können härter sein als solche aus Gummi oder Leder.
Generell gilt hier, je härter das Material, desto härter der Schlag. Ein Paddel eignet sich gut für ein „Warmup“. Was das ist, erkläre ich dir weiter unten im Artikel.

Gerte: Eine Gerte ist ein dünnes, flexibles Werkzeug, das bei einem Schlag ein scharfes Stechen oder Brennen verursachen kann. Die Intensität des Schlags hängt von der Kraft des Schlägers ab, und die Schmerzempfindungen können je nachdem, wo die Gerte auf dem Körper auftrifft, variieren.
Ich mag die Gerte sehr gerne, da man diese auch zart angewendet auf die Genitalien (ACHTUNG: Äußerste Vorsicht!) anwenden kann und einzelne Körperstellen, wie die Füße oder Hänge gut treffen kann.

Rohrstock: Ein Rohrstock ist ein starres, langes Werkzeug, das bei einem Schlag einen sehr intensiven Schmerz erzeugen kann. Die Schmerzempfindungen können sehr unterschiedlich sein und reichen von einem leichten Stechen bis hin zu einem starken, brennenden Schmerz.
Den Rohrstock liebe ich ebenfalls, da dieser so schöne intensive und langwierige Spuren hinterlässt. Selbst bei einem zähen Männerhintern, der ja bekanntlich nicht so schnell blau wird, bleiben doch ein paar Spuren zurück! 🖤

Peitsche: Eine Peitsche ist ein Werkzeug, das aus einem langen Griff und einem kurzen Stiel mit einem Riemen oder einem langen Strang besteht. Bei einem Schlag kann eine Peitsche ein scharfes Stechen oder Brennen verursachen. Die Schmerzempfindungen hängen von der Art der Peitsche und der Kraft des Schlags ab. Gerade beim Umgang mit einer langen Peitsche benötigst du viel Platz und viel Übung. Hier kann ich dir empfehlen einen Workshop zum Umgang mir längeren Peitschen zu besuchen, was ich selbst schon gemacht habe. Übrigens auf der Passion Messe in Hamburg, die immer im November stattfindet und sehr zu empfehlen ist.

Flogger: Ein Flogger ist ähnlich wie eine Peitsche, nur besteht dieser aus mehreren Strängen. Er eignet sich daher perfekt für den hinteren Bereich des Körpers und zum „Warumup“, bzw. Aufwärmen. Mit ein wenig Schmackes kann der aber auch ganz schön zwiebeln. 😉

Der Eufory-Shop ist mein bevorzugter Onlineshop zum Kauf von Schlaginstrumenten, da diese qualitativ hochwertig sind. Schau doch mal in das Sortiment: EUFORY-Shop Spanking

Ein „Warmup“ ist immer gut

Es ist sinnvoll, den Körper vor einer Spanking-Session mit leichten Schlägen aufzuwärmen, um die Durchblutung und Empfindlichkeit der Haut zu erhöhen. Durch das Aufwärmen der Haut wird sie weicher und elastischer, was dazu beitragen kann, Verletzungen oder übermäßige Schmerzen zu vermeiden. Außerdem wird die Haut durch das Aufwärmen empfindlicher auf Berührungen, was zu einer intensiveren und angenehmeren Erfahrung beitragen kann.

Das Aufwärmen kann auch dazu beitragen, das Vertrauen zwischen euch zu stärken. Es zeigt, dass der dominante Part vorsichtig und aufmerksam ist und sich um das Wohlbefinden des Empfängers kümmert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Aufwärmen sorgfältig und verantwortungsbewusst durchgeführt werden sollte. Die Schläge sollten nicht zu stark oder zu schnell sein, um Verletzungen zu vermeiden. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass der Empfänger des Spankings bequem und sicher positioniert ist und dass das Werkzeug, das für das Aufwärmen verwendet wird, für ein Warmup geeignet ist. Ich würde dir die Verwendung eines Paddels oder Floggers empfehlen.

Utensilien die sowieso in jedes BDSM Repertoire gehören. 😉

Ich empfehle dir diesen Flogger und dieses Paddel von Amazon.

Das solltest du noch beachten, bevor das Spanking beginnt

Es ist wichtig, dass alle Beteiligten vor Beginn der Spanking-Session einverstanden sind und klare Grenzen und Regeln festlegen. Spanking sollte nur mit vollständigem Einverständnis ausgeübt werden, und die Partner sollten sicherstellen, dass die Schläge keine bleibenden körperlichen Schäden verursachen.

Generell ist es eine Straftat jemand anderem körperliche Schäden zuzufügen, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren geahndet wird. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn gemäß § 228 StGB die vorherige Einwilligung in die Körperverletzung erfolgt ist.

Bitte klärt vorher ab, wie weit ihr gehen wollt. Darf es Striemen geben, dürfen blaue Flecken zurückbleiben oder ist es auch ok, wenn es ein wenig blutet? Wenn du mehr über Spuren willst, dann schau hier rein: Die Spuren einer Session

Der dominante Part hat hier absolut auf die Grenzen von Sub Rücksicht zu nehmen! Denn schließlich ist es ihr/sein Hintern, der unter Umständen noch die nächsten Tage schmerzt… Und an die schönen Stunden erinnert..

Bitte besprecht auch, ob es Körperbereiche gibt, die auf keinen Fall gespankt werden dürfen, oder die besonders empfindlich sind. Jeder hat so eine Stelle! Bei mir sind es die sehr empfindlichen Oberschenkel.

ACHTUNG Kreislauf: Bei einer längeren und intensiveren Spankingsession und den andauernden Schmerzreiz kann es zu Kreislaufproblemen führen. Es ist zwingend erforderlich immer mal eine kurze Pause zu machen und Sub zu fragen, wie es ihr/ ihm geht.
Solltest du Sub beim Spanking festgeschnürt haben (natürlich nur zum eigenen Schutz 😉), dann musst du nach der Session besonders darauf achten, ob er/sie alleine stehen kann und in den ersten Minuten solltest du als Stütze daneben stehen, falls es doch nicht so geht wie erwartet.

Nachsorge/ Aftercare

Hierzu habe ich schon einmal einen umfangreichen Artikel geschrieben, den du unbedingt lesen solltest.

Hier kommst du zu meinem Artikel: Auffangen nach einer Session

Bei Spanking ist besonders darauf zu achten, dass nach der Session liebevolle Küsse auf die wunden Stellen erfolgen müssen. 😉 Und Dom sollte seiner Sub liebevoll die betreffenden Körperstellen eincremen, um die Haut zu pflegen. Man will ja bald wieder ein wenig Freude haben..

Viel Spaß beim Spanken!

Disclaimer

Ich bin kein Arzt und gebe Tipps aus meinen mittlerweile mehr als 15 Jahren BDSM-Erfahrung, sowie dem Besuchen von Workshops und dem Lesen von entsprechenden Fachbüchern. Ich übernehme keinerlei Verantwortung dafür, wenn es bei einen der hier erklärten BDSM-Praktiken zu körperlichen oder seelischen Schaden kommt. Dies liegt immer in eurer Verantwortung! Hol dir bitte auch immer zusätzliche Informationen ein.

Gefällt dir mein Artikel oder hast du weitere Anregungen für mich? Dann freue ich mich über deinen Kommentar!

Deine
Lady Yve

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